vaso – vital
(Therapie bei Gefäßerkrankungen)
- Indikation: pAVK oder CVI
- Einzeltherapie oder Gruppe für Selbstzahler
- 10 Einheiten zu je 30 min
- Krankenkassenzuschuss ist möglich
Diagnostik und Therapie der arteriellen Verschlusskrankheit
der Becken – Beinarterien
Definition
- Stenosierende und okkludierende (Verschluss eines Hohlorganlumens) Veränderungen der Aorta und der extremitätenversorgenden Arterien
- Zu 95 % arteriosklerotisch bedingt
- Zu 5 % entzündliche, dysgenetische und traumatisch bedingte Gefäßerkrankungen
- An Händen und Armen wesentlich seltener als an Beinen
- Asymptomatische AVK ist 3 x häufiger als eine symptomatische AVK
Risikofaktoren
- Männliches Geschlecht
- Alter
- Diabetes mellitus
- Inhalierendem Rauchen
- Hypertonie
- Hypercholesterinämie
- Hyperfibrinogenämie
- Hyperhomocysteinämie
Stadieneinteilung
Stadium I : Beschwerdefreiheit bei objektiv nachgewiesener arterieller VK
Stadium II : Claudicatio intermittens
II a : Schmerzfreie Gehstrecke > 200 m
II b : Schmerzfreie Gehstrecke < 200 m
Stadium III : Ruheschmerz
Stadium IV : Nekrose / Gangrän
Therapieziele
1. Therapie der Claudicatio, Ruheschmerz und Ulcera
2. Strategie zur Primär- und Sekundärprävention
Stadium I - Verhinderung der Progredienz
Stadium II - Verbesserung der Gehstrecke
Stadium III / IV - Extremitätenerhalt
- Operative und medikamentöse Therapie in Stadium III und IV vermindern die Gefahr einer Amputation / Mortalität

Pathogenese der AVK
1. Schädigung der Intima
• Hypertonie
• O² erniedrigt
• Hypercholesterinämie
• Inhalierender Rauch
2. Anlagerung von Blutplättchen
3. Leukozyteninfiltration
4. Fibrosierung (generiert durch Wachstumsfaktoren)
5. Intimaödem
6. Ablagerung von Cholesterin - arteriosklerotischer Plaque
AVK
• Arteriosklerotische Plaques
• Thrombenbildung
……………………………………resultierender Embolus !
Klinische Symptomatik AVK
Stadium I
• Keine Beschwerden -> objektiv aber nachweisbar
Stadium II
• 100 m – 200 m gehbar auf schiefer Ebene -> claudicatio intermittens
• Muskelkrämpfe i. B . des OS / Gesäß / Waden (distal der Stenose und Abhängig von der Lokalisation)
- Beckentyp 30 % -> Schmerzen in Hüfte und OS
- Oberschenkeltyp 50 % -> Schmerzen in der Wade
- Unterschenkeltyp 20 % -> Schmerzen in der Fußsohle
Stadium III / IV
- Ruheschmerzen
- Patienten lassen häufig in Horizontallage das Bein aus dem Bett hängen -> Förderung der Durchblutung (bei Ödemen ungünstig)
- Trophische Störungen der Haut
- Zyanose
- Fehlende Venenfüllung
- Nekrose (beginnt meist am Großzeh Schwarzfärbung)
Allgemeine Symptomatik
• Weichteilinfektionen mit Wundheilungsstörungen
• Vereiterung -> Nekrose
• Häufig in Begleitung eines Diabetes mellitus
Diabetespatienten sind beschwerdefrei -> Verkalkung der Versorgungsgefäße der Nerven
Therapie der AVK
Stadium I
• Primär- und Sekundärpräventionsstrategien
Stadium II
• Gehstreckentraining
• Medikamentöse Therapie (Prostanoide, Phosphodiesterase – Hemmer, Thrombozytenaggregationshemmer)
• Bei starker Reduktion der Gehstrecke -> fakultatorisch operativ
Stadium III / IV
• Medikamentöse Therapie
• Rekanalisierende und operative Verfahren (Ziel : Lumenwiederherstellung bzw. Durchblutung)
1. Perkutane transluminale Angioplastie (PTA) -> Ballondillatation
2. Lokale Lyse (Substanzen, die die Fibrinolyse aktivieren -> z.B. Streptokinase, Urokinase)
3. Thrombendarteriektomie (TEA) -> (Ausschälung des Thrombus mit der Intima)
4. Bypass OP -> Überbrückung der Stenose durch eine Gefäßprothese
5. Amputation -> Therapieresistenz (Gangrän oder unbeherrschbare Schmerzen)
PT – Allgemein
• Extremitäten tief lagern sofern sie nicht ödematös sind
• Keine Kompressionsstrümpfe oder Bandagen
• Verletzungen vermeiden
• Häufiges Umlagern gegen Dekubitus
Akuter Verschluss einer Extremitätenarterie
• Kompletter Gefäßverschluss -> chirurgischer Notfall
Ätiologie
• 70 % -> Embolus (durch Herzklappeninsuffizienz, Herzinfarkt, Vorhofflimmern, Aortenaneurysma)
• Thrombose bei vorbestehender Arteriosklerose
Klinische Symptomatik
6 x P
1. Pain (heftige, akute einsetzende Schmerzen)
2. Paleness (Blässe des betr. Körperteils)
3. Paraesthesia (Missempfindungen, Gefühlsstörungen)
4. Pulselessness (fehlende Pulse, distal der Stenose)
5. Paralysis (Bewegungsunfähigkeit des betr. Körperteils)
6. Prostration (Schock)
Therapie
Sofortmaßnahmen
• 10 000 IE Heparin
• Extremität in Watte packen und tief lagern
• I.V. Volumenzufuhr -> Schockprävention
CAVE
• Extremitätenhochlagerung
• Äußere Anwendung von Wärme oder Kälte
Rekanalisierende Verfahren
• Embolektomie (nur innerhalb der ersten 6 Stunden)
• Lokale Lyse (Substanzen, die die Fibrinolyse aktivieren -> Streptokinase, Urokinase etc.)
Zusätzlich muss die Ursache der Embolie beseitigt werden. Ist dies nicht möglich wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes mittels Cumarinen herabgesetzt (z.B. Marcumar®)
Komplikationen
Tourniquet – Syndrom
• Komplette Ischiämie der Extremität -> Zerfall der Muskulatur -> metabolische Azidose -> Hyperkaliämie -> akutes Nierenversagen |
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